El Siglo Futuro - Putin: Ukrainischer Vorstoß in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen

Madrid -
Putin: Ukrainischer Vorstoß in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen
Putin: Ukrainischer Vorstoß in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen / Foto: © POOL/AFP

Putin: Ukrainischer Vorstoß in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen

Angesichts des ukrainischen Vorstoßes auf russisches Staatsgebiet hat Kreml-Chef Wladimir Putin seinen Landsleuten versichert, dass Moskaus Offensive im Nachbarland trotzdem unvermindert weitergehen werde. Die Armee mache in der Ostukraine Fortschritte in einem "Tempo, wie wir es lange nicht mehr hatten", sagte Putin am Montag vor Schulkindern in Sibirien. Die russische Armee führte derweil erneut massive Luftangriffe aus, Kiew meldete die Abwehr von mehr als 20 Raketen.

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Zum ukrainischen Vorstoß in der russischen Region Kursk sagte Putin bei dem Besuch im sibirischen Kisil zum Beginn des neuen Schuljahres: "Ihr Kalkül war es, unsere Offensiv-Aktionen in wichtigen Teilen des Donbass zu stoppen." Doch das Ergebnis sei "eindeutig". Der Feind habe sein "Hauptziel, unsere Offensive im Donbass zu stoppen, nicht erreicht".

Putin räumte zugleich ein, dass die Menschen in Russland "schwierige Erfahrungen" machten, insbesondere in der Region Kursk. "Wir müssen uns natürlich mit diesen Banditen auseinandersetzen, die in die Russische Föderation eingedrungen sind und versuchen, die Lage in den Grenzgebieten zu destabilisieren."

Durch den überraschenden Vorstoß der Ukraine in der westrussischen Region Kursk seit dem 6. August wurden rund 130.000 Menschen vertrieben. Kiew zufolge bestand eines der Ziele des Vorstoßes in Kursk darin, die russische Armee in die Enge zu treiben und sie dazu zu zwingen, Armee-Einheiten aus der Ostukraine abzuziehen. Die ukrainischen Truppen kontrollieren inzwischen Teile der Grenzregion im Nachbarland, die russische Armee treibt ihren Aggressionskrieg in der Ukraine dessen ungeachtet aber weiter voran.

In der Nacht zum Montag wurde die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj landesweit mit insgesamt 35 Raketen und 23 Drohnen angegriffen. Davon seien 22 Raketen und 20 Drohnen zerstört worden. In der Hauptstadt Kiew waren nach Angaben von Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP laute Explosionen zu hören. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden drei Menschen verletzt. Zudem sei ein muslimisches Kulturzentrum schwer beschädigt worden.

In der Stadt Sumy im Nordosten des Landes wurden den Behörden zufolge ein Sozialzentrum für Kindern sowie ein Waisenhaus von einer russischen Rakete getroffen. Dabei seien 13 Menschen verletzt worden, darunter vier Minderjährige, teilte Sumys Bürgermeister Oleksandr Lysenko auf Telegram mit. In der Region Charkiw wurde nach Behördenangaben eine 65-jährige Frau getötet.

Auf der russischen Seite berichtete der Gouverneur der Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, von einem nächtlichen ukrainischen Luftangriff. Dabei sei ein Mensch verletzt und unter anderem ein Geschäft und eine Infrastruktur-Einrichtung in der Stadt Belgorod beschädigt worden.

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski beanspruchte unterdessen für sein Land das Recht, Polen möglicherweise bedrohende Raketen und Drohnen bereits über ukrainischem Gebiet abschießen zu können.

Wenn feindliche Geschosse auf dem Weg in den polnischen Luftraum seien, sei es "legitime Selbstverteidigung", diese abzuschießen, sagte Sikorski der "Financial Times". Bei den ständigen russischen Luftangriffen in der Ukraine war der polnische Luftraum vor einer Woche verletzt worden, vermutlich von einer Drohne. Dies war nicht der erste Zwischenfall dieser Art.

Ein Nato-Vertreter sagte mit Blick auf Sikorskis Äußerungen, dass das Bündnis die Verantwortung habe, "eine weitere Eskalation des russischen Krieges zu verhindern". Die Nato sei "keine Konfliktpartei" und "wird nicht zu einer Konfliktpartei werden". Die Allianz erkenne das Recht jedes Verbündeten an, seinen eigenen Luftraum zu schützen, "aber was einzelne Verbündete zur Unterstützung der Ukraine tun, kann auch für die Nato als Ganzes von Bedeutung sein", fügte der der Nato-Vertreter hinzu.

M.Rubio--ESF