Mohammed bin Sajed zum Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate gewählt
Der langjährige De-Facto-Herrscher Mohammed bin Sajed ist der neue Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Die staatliche Nachrichtenagentur WMA meldete am Samstag, der neue Herrscher Abu Dhabis sei vom Obersten Herrscherrat der sieben Emirate einstimmig zum Präsidenten gewählt worden. Am Freitag war der bisherige Präsident, bin Sajeds Halbbruder Scheich Chalifa bin Sajed al-Nahjan, im Alter von 73 Jahren gestorben.
Der 61-jährige Bin Sajed steht somit nun auch offiziell an der Spitze der Emirate, die 1971 als Staat gegründet wurden. Er ist der dritte Sohn von Staatsgründer Sajed bin Sultan al-Nahjan. Bin Sajeds Wahl war erwartet worden. Er führte die Regierungsgeschäfte faktisch schon seit Längerem, nachdem sein Halbbruder im Jahr 2014 einen Schlaganfall erlitten hatte. Am Freitag trat er offiziell die Nachfolge seines Halbbruders als Herrscher von Abu Dhabi an.
Unter seiner Verantwortung hatten die Emirate eine offensivere Außenpolitik betrieben. Nach Einschätzung vieler Beobachter war bin Sajed 2015 für die Entsendung emiratischer Soldaten in den Jemen verantwortlich, um dort an der Seite des verbündeten Saudi-Arabien gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen zu kämpfen. Zudem eröffneten die Emirate unter bin Sajeds Verantwortung ihren ersten Atomreaktor und starteten mehrere Weltraummissionen: Das Land schickte unter anderem einen Astronauten in den Weltraum und sandte eine Sonde auf den Mars.
Die VAE unterhalten gute Beziehungen zu den USA und seit 2020 als einer der wenigen Staaten der Region auch zu Israel. Sie haben rund zehn Millionen Einwohner und sind heute die zweitgrößte Volkswirtschaft unter den arabischen Staaten.
A.García--ESF