Libanon: Borrell dringt auf Waffenstillstand
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat erneut eine sofortige Waffenruhe im Libanon gefordert. Ansonsten drohe ein "Flächenbrand" in der Region, erklärte er am Freitag in Brüssel. Die Bemühungen um eine diplomatische Lösung verglich er mit einem Rennen gegen die Zeit.
Borrell hatte am Donnerstag an einer internationalen Libanon-Hilfskonferenz in Paris teilgenommen. Die Lage in dem Land sei "extrem ernst", betonte er nun. Es bedürfe "dringender und massiver Anstrengungen, um die militärische Konfrontation zwischen der Hisbollah und Israel zu beenden, die unermessliches Leid über die Zivilbevölkerung bringt und das soziale Gefüge im Libanon zerstört".
Die mit dem Iran und der islamistischen Hamas verbündete Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des Kriegs im Gazastreifen mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland. Ausgelöst worden war der Krieg im Gazastreifen durch den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon deutlich verstärkt und zudem vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon begonnen.
M.F.Ortiz--ESF