50-Euro-Spende für Ukraine: Russisches Gericht bestätigt Haftstrafe für US-Russin
Ein Gericht in Russland hat die Verurteilung der US-Russin Xenia Karelina wegen "Hochverrats" bestätigt. Der Einspruch gegen ihre zwölfjährige Haftstrafe sei abgewiesen worden, teilte das Berufungsgericht der Region Swerdlowsk am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Russischen Medien zufolge soll die 33-Jährige umgerechnet knapp 50 Euro an eine die Ukraine unterstützende Hilfsorganisation gespendet zu haben.
Die Ballett-Tänzerin, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war Anfang des Jahres in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Mitte August wurde die 33-Jährige des "Hochverrats" schuldig gesprochen. Dem Gericht zufolge soll das von ihr gespendete Geld für "medizinisches Material, Ausrüstung, Waffen und Munition für die ukrainischen Streitkräfte" genutzt worden sein.
Die USA hatten die Verurteilung der Tänzerin im August scharf kritisiert. Washington wirft Moskau vor, US-Bürger gezielt festzunehmen, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen.
Anfang August war es zum größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg gekommen. Dabei wurden unter anderem der US-Reporter Evan Gershkovich und mehrere Oppositionspolitiker aus russischer Haft entlassen.
Die russischen Behörden nehmen seit Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022 vermehrt Menschen wegen "Spionage", "Verrats", "Sabotage", "Extremismus" oder einfacher Kritik an der Armee fest. Oftmals werden sehr hohe Haftstrafen verhängt.
L.M. Del Campo--ESF