Erdogan telefoniert am Samstag mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird am Samstag wegen seiner Blockadehaltung gegen einen Nato-Beitritt von Finnland und Schweden mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefonieren. Er werde am Samstag mit den Finnen und Briten reden und "danach werden wir auch mit dem Generalsekretär der Nato sprechen", teilte Erdogan am Freitag mit. "Wir setzen die Telefondiplomatie fort", betonte der türkische Staatschef.
Erdogan bekräftigte aber er seine ablehnende Haltung gegenüber einem Nato-Beitritt der beiden nordischen Länder. "Wir können nicht 'Ja' sagen" zu Schweden und Finnland, wiederholte Erdogan. Er wirft Finnland und Schweden eine zu laxe Haltung gegenüber "Terrororganisationen" wie der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie den Stopp von Waffenlieferungen an die Türkei vor.
Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatten Schweden und Finnland nach jahrzehntelanger militärischer Neutralität eine Kehrtwende vollzogen und sich für einen Nato-Beitritt entschieden. Ursprünglich hatte die Nato gehofft, die Botschafter der 30 Mitgliedsländer könnten die Einladung an Finnland und Schweden nach dem Beitrittsantrag sehr schnell aussprechen. Erdogan verzögert den Prozess nun.
D.Cano--ESF