Engel holt achtes deutsches Gold in Paris
Schwimmer Taliso Engel hat bei den Paralympischen Spielen in Paris dem deutschen Team mit großer Dominanz die achte Goldmedaille gesichert. Der Tokio-Champion schwamm die 100 m Brust der Klasse SB13 in 1:01,90 Minuten und verpasste im Finale seinen am Morgen aufgestellten Weltrekord nur um sechs Hundertstel. Der zweitplatzierte Nurdaulet Schumagali aus Kasachstan lag 2,93 Sekunden zurück.
Engel hatte schon in Tokio mit Weltrekordzeit triumphiert, derzeit besitzt er alle großen Titel. Auf seiner Paradestrecke holte er neben zwei Paralympics-Goldmedaillen drei WM-Titel und zwei EM-Titel. Am Dienstag war der 22-Jährige noch im Vorlauf über 200 m Lagen wegen einer falschen Wende von Rücken zu Brust disqualifiziert worden, zuvor hatte er über die 50 m Freistil überraschend das Finale verpasst. Durch die beiden Enttäuschungen sparte er aber auch Kraft.
Seit Anfang des vergangenen Jahres hört der sehbehinderte Schwimmer auf dem rechten Ohr nichts mehr. Trotz Einsetzen eines Implantats im vergangenen Herbst sei das Ohr "immer noch taub", hatte Engel dem SID im Vorfeld gesagt. Er werde wohl "nie wieder ein 100-prozentiges Sprachverstehen auf dem rechten Ohr haben". Nach anfänglichen Gleichgewichtsproblemen schränke ihn dies im Schwimmen aber mittlerweile "überhaupt nicht mehr ein".
Youngster Maurice Wetekam konnte nach Silber über die 100 m Brust keine weitere Medaille nachlegen. Der 18-Jährige kam über seine Nebenstrecke 200 m Lagen in 2:20,60 Minuten auf Rang sechs, drei Sekunden fehlten zur Medaille.
A.García--ESF