Klimagesandte der USA und Chinas planen Gipfel über Treibhausgase wie Methan
Der US-Klimagesandte John Podesta hat nach eigenen Angaben beim Besuch seines chinesischen Kollegen Liu Zhenmin in Peking Fortschritte bei der Vorbereitung eines Gipfels zur Verringerung des Treibhausgases Methan gemacht. Er habe "exzellente Gespräche" mit Liu und dem chinesischen Außenminister Wang Li geführt, sagte Podesta am Freitag. Wang sprach von "pragmatischen Ergebnissen in der Zusammenarbeit".
Podesta erläuterte, beide Seiten hätten "Pläne gemacht" für einen Gipfel, der sich nicht mit dem bedeutendsten Klimakiller CO2, sondern mit den Treibhausgasen Methan, Distickstoffmonoxid - im Volksmund als Lachgas bekannt - und Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) befasst. Diese Gase bekämen "weniger Aufmerksamkeit, aber sie machen gut die Hälfte der globalen Erwärmung aus".
Im Zentrum der globalen Klimaschutzverhandlungen steht das Zurückfahren des Ausstoßes von Kohlendioxid (CO2), das insbesondere bei der Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl freigesetzt wird. Es gibt jedoch weitere Gase, die zur Erderhitzung beitragen.
Methan etwa bleibt zwar deutlich kürzer in der Atmosphäre, hat kurzfristig aber eine deutlich stärkere erderwärmende Wirkung als Kohlendioxid. So erwärmt eine Tonne Methan die Atmosphäre auf hundert Jahre gesehen genauso stark wie 25 Tonnen CO2.
Um kurzfristige Erfolge beim Klimaschutz zu erzielen, ist daher die Verringerung des Methan-Ausstoßes von großer Bedeutung. Das Gas wird unter anderem bei Lecks in Erdgasanlagen und durch das gezielte Abfackeln von Gasen etwa bei der Erdölgewinnung freigesetzt. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) haben die Methangas-Emissionen durch die fossile Industrie drei Jahre in Folge zugenommen. Methan entsteht aber auch bei der Rinder- und Schafzucht sowie auf Müllkippen.
Die USA wollen mit China bei der UN-Klimakonferenz im November in Aserbaidschan (COP29) einen Methan-Gipfel abhalten. China hat sich bislang nicht der von den USA und der EU angeführten Initiative angeschlossen, die weltweiten Methan-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu verringern.
A.Pérez--ESF