Britische Wetterbehörde ruft erstmals Alarmstufe rot wegen Hitze aus
Die britische Wetterbehörde hat am Freitag zum ersten Mal überhaupt die Alarmstufe rot wegen außergewöhnlicher Hitze ausgerufen. "Außergewöhnliche, vielleicht Rekord-Temperaturen sind Anfang nächster Woche wahrscheinlich", begründete der Chef-Meteorologe des Met Office, Paul Gundersen, die Entscheidung. Der Behörde zufolge besteht eine 50-prozentige Chance, dass die Temperaturen im Vereinigten Königreich am Montag oder Dienstag die 40-Grad-Marke überspringen.
Für einen neuen Hitze-Rekord in Großbritannien besteht demnach sogar eine 80-prozentige Chance. Der bisherige Temperaturrekord des Landes wurde am 25. Juli 2019 im Botanischen Garten von Cambridge mit 38,7 Grad gemessen.
Bei der nun zu erwartenden Hitze würden auch die Nächte wahrscheinlich "außergewöhnlich warm werden, insbesondere in städtischen Gebieten", erklärte Gundersen. "Dies wird wahrscheinlich weitreichende Auswirkungen auf Menschen und Infrastruktur haben", warnte der Experte. "Dieses Maß an Hitze kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben."
Alarmstufe rot ruft das Met Office laut eigenen Regularien nur aus, wenn es "sehr wahrscheinlich" ist, "dass Risiken für Leib und Leben bestehen", wesentliche Beeinträchtigungen von Verkehr und Energieversorgung zu erwarten sind sowie "weitreichende Schäden an Eigentum und Infrastruktur". Die Warnstufe rot gilt für Montag und Dienstag in Teilen von Zentral-, Nord-, Ost- und Südostengland.
Die britische Meteorologiebehörde sieht einen Zusammenhang zwischen der zu erwartenden extremen Hitze und dem Klimawandel. Selbst wenn extreme Hitze auch "im Rahmen natürlicher Klimavariation" auftrete, stehe ihre Zunahme in den vergangenen Jahrzehnten "klar im Zusammenhang mit der beobachteten Erwärmung des Planeten" und könne auf "menschliche Aktivitäten" zurückgeführt werden, erklärte die Behörde mit Blick auf den Treibhausgasausstoß der Menschheit.
Britische Krankenhäuser haben bereits vor einer Zunahme hitzebedingter Krankenhauseinweisungen gewarnt. Zugbetreiber stimmten ihre Kunden auf Zugausfälle wegen des Extremwetters ein.
E.Abril--ESF