Streik bei der Bahn in Österreich bringt Zugverkehr komplett zum Erliegen
In Österreich steht seit Montag um Mitternacht der Bahnverkehr wegen eines Streiks für 24 Stunden still. Rund eine Million Bahn-Kundinnen und -kunden sind betroffen. Die Gewerkschaft Vida hatte die Beschäftigten der staatlichen Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu dem Streik aufgerufen, nachdem die Tarifverhandlungen in der fünften Runde ohne Ergebnis geblieben waren.
"Die Gewerkschaft Vida streikt heute von 00:00 bis 24:00 Uhr. Aus diesem Grund können ganztägig österreichweit und grenzüberschreitend keine Züge fahren", teilte die ÖBB mit. Bahn-Chef Andreas Matthä erklärte, ihm fehle jedes Verständnis für den Streik. Die Arbeitgeberseite habe eine Lohnerhöhung um 8,44 Prozent angeboten.
Vida fordert einen monatlichen Fixbetrag von 400 Euro. Die ÖBB hätten zuletzt nur 208 Euro angeboten, erklärte Vida. Verhandlungsführer Gerhard Taucher sagte, die Gewerkschaft kämpfe angesichts einer Inflationsrate von elf Prozent für einen "nachhaltigen Teuerungsausgleich, der im Zuge der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet". Solange es noch 40-Stunden-Jobs wie im Nachtzug gebe, wo die Beschäftigten 1356 Euro netto im Monat als Einstiegsgehalt bekämen, gebe es noch "massiven Aufholbedarf".
L.Cabrera--ESF