El Siglo Futuro - Einigung auf Tarifabschluss bei Eisenbahnunternehmen Transdev

Madrid -
Einigung auf Tarifabschluss bei Eisenbahnunternehmen Transdev
Einigung auf Tarifabschluss bei Eisenbahnunternehmen Transdev / Foto: © AFP/Archiv

Einigung auf Tarifabschluss bei Eisenbahnunternehmen Transdev

Nach monatelangen Tarifverhandlungen haben die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und das Eisenbahnunternehmen Transdev einen Tarifabschluss erzielt. Die EVG nannte die Einigung mit der Transdev-Gruppe "wegweisend" und forderte die Deutsche Bahn (DB) am Dienstag auf, "sich ein Beispiel" zu nehmen. Die Beschäftigten von Transdev erhalten laut Gewerkschaft in zwei Schritten 420 Euro mehr im Monat und die meisten eine Inflationsprämie von 1400 Euro in diesem Jahr.

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Die erste Lohnerhöhung von 290 Euro monatlich gibt es ab November. Ab August 2024 werden weitere 130 Euro monatlich mehr gezahlt, wie die EVG mitteilte. Die Inflationsprämie fließt vollständig in diesem Jahr. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 21 Monate betragen.

Die Transdev-Gruppe ist nach der DB das zweitgrößte Bahnverkehrsunternehmen hierzulande. Dazu gehören etwa die Bayerische Regiobahn, die Bayerische Oberlandbahn, die NordwestBahn und die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft. Für das Tochterunternehmen Transdev Service wurden laut EVG "geringfügig" niedrigere Beträge vereinbart.

Nach Angaben der EVG erklärten am Montagabend zehn weitere Unternehmen, sie wollten sich mit der Gewerkschaft auf einen Tarifvertrag verständigen, der ebenfalls eine Lohnerhöhung von 420 Euro vorsieht. Die Inflationsprämie soll demnach 1000 Euro betragen. Zu diesen zehn Unternehmen gehören etwa die Westfälische Landes-Eisenbahn, die RuhrLippeEisenbahn, der Regionalverkehr Münsterland, oder die Süd-Thüringen-Bahn. Die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll hat demnach bereits vergangene Woche einen Tarifvertrag mit diesen Konditionen vorgeschlagen.

Die EVG verhandelt seit Ende Februar mit der DB und 50 weiteren Eisenbahnunternehmen über neue Tarifverträge. Bei Transdev fand der 50-stündige Warnstreik der EVG Mitte Mai anders als bei der DB statt. Der Ausstand sei "entscheidend" für den Abschluss gewesen, erklärte EVG-Verhandlungsführer Pierre Reyer.

EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay forderte die Deutsche Bahn auf, dem Beispiel ihrer Konkurrenzunternehmen zu folgen. "Hier macht die Branche deutlich, was nötig ist, um die Leistungen der Beschäftigten auch finanziell zu honorieren", erklärte sie.

In den Tarifverhandlungen mit der DB hatten sich Gewerkschaft und Konzern zuletzt angenähert. Beide Tarifparteien wollten den Stand der Verhandlungen in den zuständigen Gremien beraten und in dieser Woche zu weiteren Gesprächen zusammenkommen.

Die EVG hatte zuletzt bei zwölf Monaten Laufzeit zwölf Prozent mehr Lohn für alle Beschäftigten, mindestens aber 650 Euro mehr gefordert. Die Bahn bot zuletzt bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine rein prozentuale Erhöhung von zwölf Prozent für untere, zehn Prozent für mittlere und acht Prozent für höhere Einkommen sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich von einmalig 2850 Euro an.

A.Amaya--ESF