IWF: China muss Immobilienkrise angehen - Warnung vor Folgen für Handelspartner
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor einer nachlassenden Erholung der chinesischen Konjunktur gewarnt, sollte die Regierung in Peking die Krise im Immobiliensektor nicht entschieden angehen. Die Nachfrage im Inland werde noch einige Zeit schwach bleiben, wenn es keine "entschiedenen Maßnahmen und Reformen gibt, die das Grundproblem angehen", heißt es in der am Dienstag vorgestellten Wachstumsprognose des IWF.
Zwar beließ der IWF die Prognose für die Volksrepublik in diesem Jahr bei einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 4,6 Prozent. Der Währungsfonds mahnte jedoch, dass es einer "angemessenen Antwort" auf die Immobilienkrise bedürfe, andernfalls werde das stockende Wirtschaftswachstum auch Chinas Handelspartner belasten.
Das für China prognostizierte Wachstumsziel ist geringer als das Ziel der chinesischen Regierung, die für dieses Jahr rund fünf Prozent anstrebt. Das wiederum ist abgesehen von den Corona-Jahren die niedrigste Wachstumsrate seit Beginn der Statistik vor über 30 Jahren.
Die chinesische Regierung bemüht sich seit Monaten mit gezielten Maßnahmen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Vor allem Chinas Immobiliensektor ist hoch verschuldet, mehrere Großkonzerne stecken in der Krise und es droht ein Überspringen der Probleme auf weitere Wirtschaftszweige.
Die Inlandsnachfrage ist schwach. Das wiederum führt zu Überkapazitäten bei der chinesischen Industrieproduktion, die unterstützt durch staatliche Subventionen billige Güter auf den internationalen Markt bringt und damit die Handelspartner verärgert.
V.Martin--ESF