Deutschlandticket: 76 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer wollen im Tarif bleiben
Gut drei Viertel der Nutzerinnen und Nutzer des Deutschlandtickets haben vor, dauerhaft in dem Tarif zu bleiben. Wie der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) am Donnerstag anlässlich der Bilanz zu einem Jahr Deutschlandticket mitteilte, gaben 76 Prozent der Befragten diese Absicht an. 95 Prozent sind grundsätzlich zufrieden mit dem Angebot.
Die Befragung, die regelmäßig monatlich vorgenommen wird, zeigt außerdem eine veränderte Nutzung des Nahverkehrs durch das Ticket. So nutzen 53 Prozent der Besitzerinnen und Besitzer den Nahverkehr häufiger als vorher, 16 Prozent fahren mit dem Ticket über Verbundgrenzen hinweg. Außerdem nutzten sie seltener das Auto - hier lag der Rückgang laut VDV bei 16 Prozent.
Die Nutzenden sind außerdem eher jung: 35 Prozent sind zwischen 14 und 29 Jahren alt. Mit jeweils 50 Prozent ist die Besitzquote unter Geringverdienenden und Vielverdienenden ausgeglichen. Derzeit kostet das Deutschlandticket monatlich 49 Euro. Es ermöglicht allen Abonnentinnen und Abonnenten bundesweit die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs.
Der VDV zog ein Jahr nach Einführung des Deutschlandtickets eine positive Bilanz, Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sprach von einer "Revolution" und einem "Erfolgsmodell". Im ersten Jahr hatten demnach monatlich im Durchschnitt 11,2 Millionen Menschen ein Deutschlandticket - Ziel ist es, bis zum Ende dieses Jahres auf 15 Millionen Tickets zu kommen.
Um das zu schaffen, müsse das Ticket aber "vollständig und zuverlässig durchfinanziert" sein, um Sicherheit und Verlässlichkeit zu haben, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann. Die grundsätzliche Finanzierung ist dabei gesichert: Bund und Länder sagten jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro zu, um die mit dem Ticket verbundenen Ausfälle der Verkehrsunternehmen zu finanzieren. Streit gibt es aber über die Übernahme der Kosten, die darüber hinausgehen.
Preiserhöhungen im kommenden Jahr sind nicht ausgeschlossen. Eine konkrete Diskussion darüber sei aber verfrüht, erklärte der VDV. All das hänge von den Zuschüssen von Bund und Ländern sowie den Einnahmen aus dem Ticket im Laufe dieses Jahres ab. Über den Preis für 2025 soll erst in der zweiten Jahreshälfte entschieden werden.
A.Amaya--ESF