Britische Opposition will Bahn wieder verstaatlichen
Die oppositionelle Labour-Partei in Großbritannien hat angekündigt, das Bahn-Netzwerk des Landes wieder zu verstaatlichen, sollte sie die Regierung übernehmen. "Wir werden die Great British Railways gründen", sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Labour-Partei, Louise Haigh, am Donnerstag. Es brauche eine zentrale Stelle, "die unsere Eisenbahnen im Interesse der Passagiere kontrolliert".
Die britische Bahn war in den 90er Jahren von der damaligen konservativen Regierung unter Premier John Major privatisiert worden. Der Betrieb vieler Streckenabschnitte wurde in der Folge von Privatunternehmen übernommen, von denen viele allerdings wegen schlechter Leistung und hoher Betriebskosten in Schwierigkeiten gerieten. In den vergangenen Jahren kamen einige Strecken daher wieder unter staatliche Kontrolle.
In den vergangenen Jahren war der Sektor außerdem von zahlreichen Streiks betroffen, Züge fallen regelmäßig aus. Die Preise für Fahrkarten gelten zudem als hoch. Die derzeitige konservative Regierung verteidigt die Privatisierung und hat vorgeschlagen, eine neue öffentliche Körperschaft zu gründen, die für die Auftragsvergabe an die Bahnunternehmen zuständig sein soll.
Die Ankündigung der Labour-Partei ist eines ihrer aktuell sehr wenigen konkreten Wahlversprechen. In den Umfragen liegt Labour mit großem Abstand vor den regierenden Tories.
A.Fernández--ESF