Öl-Förderung im Senegal gestartet
Senegal gehört jetzt zu den Öl-produzierenden Ländern. Der australische Energiekonzern Woodside Energy startete am Dienstag die Förderung im ersten Offshore-Öl-Projekt des westafrikanischen Landes. "Dies ist ein historischer Tag für den Senegal und für Woodside", sagte die Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Meg O'Neill. Der Start der Förderung im Sangomar-Feld sei ein "wichtiger Meilenstein".
Die schwimmende Anlage ist etwa hundert Kilometer vor der Küste verankert und hat nach Angaben des Unternehmens eine Lagerkapazität von 1,3 Millionen Barrel. Das Projekt zielt darauf ab, 100.000 Barrel pro Tag zu produzieren. Das Sangomar-Feld enthält auch Erdgas. Woodside hält 82 Prozent der Anteile an dem Projekt, den Rest hält das senegalesische Unternehmen Petrosen.
Senegal treibt auch ein Flüssigerdgasprojekt an der Grenze zu Mauretanien voran, dessen Produktion im dritten Quartal beginnen könnte. Dort ist der britische Energieriese BP beteiligt. Zwar dürfte die senegalesische Produktion fossiler Brennstoffe bedeutend niedriger ausfallen als etwa beim größten afrikanischen Produzenten Nigeria. Dennoch hofft das Land auf Einnahmen in Milliardenhöhe.
Die Öl- und Gaspläne im Senegal haben auch die Befürchtung geweckt, dass die Ausbeutung der Ressourcen vor allem die Korruption nähren und wenig der breiten Bevölkerung des armen Landes nützen könnte. Die Regierung in Dakar beharrt ungeachtet der Kritik von Umwelt- und Klimaschützern und der Bemühungen vieler Länder, ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern, auf der Ausbeutung der Vorkommen.
M.F.Ramírez--ESF