Absacken von Boeing-Maschine: US-Behörde ordnet Überprüfung hunderter Flugzeuge an
Rund fünf Monate nach dem plötzlichen Absacken einer Boeing-Passagiermaschine auf dem Weg nach Neuseeland mit zahlreichen Verletzten hat die US-Luftfahrtbehörde eine Überprüfung der Pilotensitze an Bord hunderter Flugzeuge vom Typ 787 Dreamliner angeordnet. Der Vorfall im März sei womöglich durch "eine unkontrollierte Bewegung des Pilotensitzes nach vorne" ausgelöst worden, teilte die US-Luftfahrtbehörde am Montag mit. Weltweit sollen 737 Boeing-Maschinen untersucht werden.
Im März war eine Boeing 787 Dreamliner auf dem Weg von der australischen Metropole Sydney ins neuseeländische Auckland abrupt abgesunken. Wie Passagiere neuseeländischen Medien schilderten, wurden einige Menschen an die Kabinendecke geschleudert. 50 Menschen wurden verletzt, 13 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Fluggesellschaft Latam sprach damals von einem nicht näher beschriebenen "technischen Vorfall".
Die US-Luftfahrtbehörde geht nun davon aus, dass der Pilotensitz unbeabsichtigt nach vorne glitt. Dies kann nach Angaben der Behörde zu "unbeabsichtigten und abrupten Eingriffen in die Flugsteuerung" führen, "die zu einem schnellen Sinkflug des Flugzeugs und zu schweren Verletzungen von Passagieren und Besatzung führen können". Die nun angeordneten Überprüfungen sollen "die unsicheren Bedingungen" an Bord der Boeing-Maschinen beheben.
Nach eigenen Angaben prüft die Luftfahrtbehörde zudem vier weitere Vorfälle einer "unkontrollierten horizontalen Bewegung" der Sitze im Cockpit. In drei Fällen war die Ursache demnach eine "lose" Abdeckung eines Schalters an den Sitzen, sodass der Sitz während des Fluges gelöst werden konnte. Boeing äußerte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zur Anordnung der Luftfahrtbehörde.
D.Cano--ESF