KI-Pioniere John Hopfield und Geoffrey Hinton erhalten Physik-Nobelpreis
Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr an John Hopfield aus den USA und den in Großbritannien geborenen Geoffrey Hinton. Die beiden Forscher werden für "bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen" im Bereich des maschinellen Lernens geehrt, wie die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag mitteilte. Die Wissenschaftler gelten als Pioniere bei der Erforschung künstlicher neuronaler Netzwerke, die wiederum Grundlage für Künstliche Intelligenz (KI) sind.
Hopfield und Hinton hätten "Werkzeuge aus der Physik verwendet, um Methoden zu entwickeln, die die Grundlage des heutigen leistungsstarken maschinellen Lernens bilden", erklärte die Akademie in Stockholm.
Der 91-jährige Hopfield ist Professor an der Universität Princeton in den USA und wurde von der Akademie insbesondere für die Entwicklung einer "assoziativen" Speichertechnologie geehrt, die Bilder und andere Arten von Mustern in Daten speichern und rekonstruieren kann.
Mit Blick auf den 76-jährigen Hinton, der eine Professur an der Universität im kanadischen Toronto innehat, hob die Jury hervor, dass dieser eine Methode erfunden habe, die "selbstständig Eigenschaften in Daten finden" und so Aufgaben wie etwa die Identifizierung bestimmter Elemente in Bildern übernehmen könne.
Der Nobelpreis ist mit elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 968.000 Euro) dotiert, die Vergabe findet am 10. Dezember in Stockholm statt.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung für Physik an den in München forschenden ungarisch-österreichischen Physiker Ferenc Krausz, den Franzosen Pierre Agostini und die französisch-schwedische Physikerin Anne L'Huillier, die für ihre Arbeiten zu ultraschnellen Bewegungen von Elektronen im Attosekundenbereich ausgezeichnet wurden.
Die diesjährige Nobelpreis-Saison hatte am Montag mit der Bekanntgabe der Preisträger für Medizin begonnen. Ausgezeichnet wurden die US-Forscher Victor Ambros und Gary Ruvkun für die Entdeckung der MicroRNAs, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Gen-Aktivitäten spielen. Am Mittwoch und Donnerstag folgen die Nobelpreise für Chemie und Literatur, am Freitag der Friedensnobelpreis und am Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.
A.M.Ruiz--ESF