Stockender Wasserstoffhochlauf: Energiekonzern Uniper verschiebt Klima-Ziele
Der im Zuge der Energiekrise verstaatlichte Energiekonzern Uniper verschiebt seine Klima-Ziele. "Wir müssen ein wenig auf die Bremse drücken", sagte Unternehmenschef Michael Lewis der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Donnerstag. Er verwies insbesondere auf den stockenden Hochlauf von Wasserstoff in Deutschland, etwa das angepeilte Ende der Kohleverstromung bis 2029 sei daher kaum zu erreichen.
"Das Marktumfeld hat sich im vergangenen Jahr verschlechtert", sagte Lewis weiter. Unter anderem sind die Energiepreise gesunken. Bis das Unternehmen sein Investitionsziel von rund acht Milliarden Euro erreichen werde, werde es daher "länger dauern". Das Vorhaben, bis 2030 zu 80 Prozent grüne Energie zu erzeugen, sei ebenfalls nicht mehr zu halten. Gänzlich klimaneutral will Uniper demnach nun 2040 sein - statt wie bisher geplant bereits 2035.
Uniper war lange vor allem im Gasgeschäft aktiv und bezog das Erdgas aus Russland. Als 2022 nach dem Angriff auf die Ukraine die Lieferungen von dort ausblieben, ging das Unternehmen fast pleite. Der Bund sprang mit 13,5 Milliarden Euro ein und übernahm den Konzern. Ab 2023 ging es wieder aufwärts, im vergangenen Jahr fuhr der Konzern Gewinne in Höhe von 4,4 Milliarden Euro ein. Die Rückzahlungen an den Bund sollen 2025 beginnen.
T.Álvarez--ESF